Bevor der Lieblingsmann und ich Ende Oktober
durch den Orient reisten, durfte ich bereits ein paar Tage zuvor ein bisschen
außer-hessische Luft schnuppern. Mich verschlug es nämlich nach Bayern, genauer
gesagt nach Unterfranken. In Alzenau-Michelbach war ich vom Ein Genuss im
Rahmen der Alzenauer Törggelen- und Genusswoche zur Weinlagenwanderung
eingeladen worden. Ausgestattet mit festem Schuhwerk und Kamera ging es mit
einer kleinen Wandergruppe vom Steinernen Michel aus quer durch die Michelbacher
Weinberge. Armin Heilmann vom Weingut Heilmann führte uns durch einen Teil
seiner 4 Hektar umfassenden Weinlagen, in denen zu einem Großteil Riesling
angebaut wird. Uns wurde über die spezielle Bodenbeschaffenheit -
kristallines Urgestein mit Glimmerschiefer - berichtet, die zusammen mit dem
milden Rhein-Main-Klima nahezu ein Garant für einen hervorragenden Frankenwein ist.
Die vielen Auszeichnungen, die Armin Heilmann bereits für seine Weine bekommen
hat, belegen das eindrucksvoll. Von mir hatte er an diesem Tag ebenfalls eine
Auszeichnung verdient: ich habe selten so eine interessante Wanderung erlebt!
Er erzählte mit funkelnden Augen über seine Weine und seinen Großvater Joseph,
der ihn vor fast 40 Jahren mit seiner Leidenschaft für den Weinbau angesteckt
hat und dessen Konterfei daher auch das Logo des Weingut Heilmann schmückt. Wir
durften übrig gebliebene Weintrauben von den Reben naschen, genossen immer
wieder die tolle Aussicht vom Weinberg und lachten, weil unsere Begleit-Hunde
immer mal wieder zwischen den Reben verschwanden. Der Heilmann’sche Hund heißt
übrigens Riesling! Ehrlich. Ruft sich auch besser als Grauburgunder.
Ich mag Menschen,
denen man ihre Leidenschaft für etwas anmerkt. Die voller Stolz und Freude von
ihrer Arbeit oder ihrer Liebe (im Idealfall ist es dasselbe) berichten. Das
steckt mich jedes Mal an und ich strahle einfach mit. Ich wanderte also weiter
mit unserer Gruppe durch den Weinberg, stets ein Stückchen weiter hinauf, hielt
immer mal wieder nach Riesling Ausschau (den Trauben und dem Hund) und hatte
einfach eine tolle Zeit.
Darf ich vorstellen?! Riesling! |
Wer mich kennt, weiß, dass zu einer tollen Zeit am
besten auch etwas zu essen gehört. Das ist dann eine besonders tolle Zeit. Als Belohnung für
unseren Aufstieg gab es schließlich eine Vesper mit Weinprobe in einer kleinen urigen
Hütte mitten im Weinberg. Helmut von Ein Genuss, der uns mit seinem Hund ebenso
begleitete, hatte eine große Käse & Schinkenplatte vorbereitet zu der wir nun nacheinander
fünf verschiedene Weine probieren durften. Was für eine himmlische Ruhe - mit
einem Glas Silvaner in der Hand, hoch oben über Michelbach. Wie sagt man so
schön: Quality time! Wir prosteten uns zwischen den Reben und auf der kleinen
Terrasse der Weinberghütte fröhlich zu und machten uns, nachdem alle Flaschen
leergetrunken und die Vesperplatte leergeräubert war, in der einsetzenden
Dämmerung wieder an den Abstieg ins Tal.
Ich hatte noch
etwas Zeit und so konnte ich noch einen Blick in das Ein Genuss Bistro in der
Nähe der Alzenauer Burg werfen, in dem kurz danach ein Törggelen-Abend mit
feinen Südtiroler Spezialitäten beginnen sollte. Das Bistro war wunderschön
herbstlich dekoriert, eine der großen Leidenschaften von Dagmar, die zusammen
mit Helmut vor zwei Jahren das Ein Genuss eröffnete. Neben dem Bistro findet
sich dort ein kleines Ladengeschäft, in dem man neben Kulinarischem wie Essig,
Öle, Gewürze, Tees, Weine und vielem mehr auch schöne Wohn- und
Küchenaccessoires findet. Da kann man den Lieblingsfruchtaufstrich aus der
Frühstückskarte gleich mit nach Hause nehmen. Ich bin ja ganz verliebt in
Himbeer mit Rhabarber & Vanille. So lecker. All das bekommt Ihr übrigens
auch im Online-Shop. Es wohnt ja nicht jeder ums Eck.
Neben der
Frühstücks-, Mittags- und Abendkarte hat das Ein Genuss Bistro auch eine extra
Flammkuchen-Karte. Für mich neben Zwiebelkuchen der perfekte Begleiter zu einem
schönen Wein. Es gibt aber nicht nur die klassische Variante mit Speck und
Zwiebeln, sondern allerlei ausgefallene Variationen Ziegenkäse, Kürbis, Trauben
oder Kastanien. Ich hab Euch heute eines meiner liebsten Rezepte mitgebracht:
einen Flammkuchen mit Kräuterschmand, Schinken, Oliven und Parmesan.
Flammkuchen
für zwei Stück
Zutaten:
1 EL Olivenöl
85ml lauwarmes Wasser
165 g Mehl
1 Prise Salz & Pfeffer
100g Schmand
1 Handvoll Kräuter nach Belieben
Lieblingsschinken (bei uns Schwarzwälder)
1 Handvoll Oliven
Parmesan
Zubereitung:
1. Öl, Wasser, Mehl sowie Salz und Pfeffer in einer Schüssel zu einem Teig verkneten, in Klarsichtfolie wickeln und im Kühlschrank für eine Stunde ruhen lassen.
2. Backofen auf mindestens 220°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Wenn Ihr einen Pizzastein besitzt, diesen mit in den Ofen legen.
3. Schmand in einer kleinen Schüssel glatt rühren, mit Salz und Pfeffer würzen und kleingeschnittene Kräuter hinzugeben.
4. Teig nach der Ruhezeit aus dem Kühlschrank holen, ganz kurz aufschlagen und halbieren.
5. Beide Teiglinge auf bemehlter Arbeitsplatte ganz dünn ausrollen, mit Schmand bestreichen und mit Schinken und Oliven belegen. Zum Schluss Parmesan darüber hobeln.
6. Flammkuchen auf ein mit Backpapier belegtes Backblech oder auf den Pizzastein geben und im heißen Ofen ca. 8 min goldbraun backen.
Wir hobeln nach dem Backen meist noch ein bisschen Parmesan drüber. Wir lieben Parmesan. Total.
Das Rezept für den Flammkuchenteig stammt von meiner Freundin Steffie und wir lieben ihn.
Nochmals herzlichen Dank an Ein Genuss für die Einladung zur Weinlagenwanderung, es war ein wunderschöner Nachmittag für mich. Schön ist's bei Euch!
Nochmals herzlichen Dank an Ein Genuss für die Einladung zur Weinlagenwanderung, es war ein wunderschöner Nachmittag für mich. Schön ist's bei Euch!
Alles Liebe aus Hessen,
Julia
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